Ausbildungsstart

Check Deine Ausbildung im Medienberuf!

Der ZFA hatte zu diesem Thema einen Video­wett­bewerb ver­anstal­tet. In einem kur­zen Video sollte zum Aus­bildung­sstart zielgrup­pen­sp­ezi­fisch sensi­bilisiert werden, dabei waren ein oder mehrere Abschnitte dieser Che­ckliste (Punkte 1 bis 7) zu berück­sich­tigen.

1 Der Ausbildungsvertrag – Was muss drin stehen?

Der schriftl­iche Ver­trag wird vor Beginn der Aus­bil­dung zwi­sc­hen Unte­r­neh­men und Azubi gesc­hlos­sen. Er regelt Beginn, Dauer, Art und Ziel der Aus­bil­dung. Er legt außer­dem die Dauer der Pro­bez­eit und der täg­l­ichen Arbeitszeit fest, die Aus­bildungsorte, die Höhe der Aus­bildungs­vergü­tung und den Urla­ubs­a­n­spruch. Im Aus­bil­dungs­beruf Medien­gestal­ter/-in Digi­tal und Print müs­sen die Fach­rich­tung und die Wahl-Qualifika­t­i­onen ang­eg­e­ben werden. Die Medientechnologen-Berufe und der Pack­mittel­tech­nologe ver­zich­ten auf Fac­hrich­tungen, zeich­nen sich aber auch durch Wahl-Qualifika­t­i­onen aus.

Dem Aus­bildungs­v­er­trag muss als Anhang der individuelle Aus­bildun­gsplan beigefügt werden.

2 Die Fachrichtungen/Wahlqualifikationen/Spezialisierungen – Orientierung von Anfang an!

Heu­tige Aus­bildungsbe­rufe sind vor allem im ersten Aus­bildungs­a­bschnitt inhalt­lich breit angelegt, um den Azubis eine große Palette an Beschäf­t­igungsmög­lich­keiten nach der Aus­bil­dung zu ermög­l­ichen. Aber bereits während der Aus­bil­dung beginnt die Spezialisierung. Diese Spezialisierung ergibt sich aus den Geschä­ftsfeldern/Pro­dukten des Aus­bildungs­be­t­riebs und muss zu Beginn der Aus­bil­dung festgelegt werden. Aus dieser Fest­legung ergibt sich der individuelle Aus­bildun­gsplan für jeden Azubi.

Infos zu den Spezialisierungen in den jewei­ligen Medi­enbe­rufen gibt es hier.

3 Der Ausbildungsplan – Navigator durch die Ausbildung!

Der Aus­bildun­gsplan ist Teil des Aus­bildungs­v­er­trags. Grun­dlage für den Plan sind die gesetz­lic­hen Aus­bildungs­ra­hmen­pläne für jeden Beruf. Der Aus­bildun­gsplan richtet sich nach den jewei­ligen Spezialisierungen der Betriebe, die für die Aus­bil­dung gewä­hlt wurden.

Mit dem Aus­bildun­gsplan lässt sich also über­prüfen, ob man wirk­lich alles lernt, was zur eigenen Aus­bil­dung gehört.

Auf der ZFA-Web­site gibt es für jeden Medi­enbe­ruf digitale Tools zur Erstellung individu­el­ler Aus­bildun­gs­pläne.

4 Das Berichtsheft – Kontrolle ist wichtig!

Über die Inhalte deiner Aus­bil­dung und den Unterricht in der Berufsschule muss ein genauer Aus­bildungs­nach­w­eis geführt werden, das soge­nannte Bericht­sheft. Dies geschieht inn­erhalb der Arbeitszeit. Alle Aus­bildungs­nach­weise müs­sen bei der Abschluss­prüfung vor­gelegt werden, ander­en­falls wird man nicht zugel­as­sen.

Der Aus­bildungs­nach­w­eis ist in Streitfä­llen, zum Beis­piel wenn die Abschluss­prüfung nicht bestan­den wurde, der einzige Nachweis über die tatsäch­lich absolv­ier­ten Aus­bildungs­a­bschnitte und Inhalte. Deshalb ist es wich­tig, dass alles festg­ehal­ten wird.

Schon während der Aus­bil­dung sol­lten die Einträge mit dem eigenen Aus­bildun­gsplan ver­g­lic­hen werden. So kann sicherge­stellt werden, dass alle vorg­egebe­nen Inhalte in den jewei­ligen Aus­bildungs­a­bschnit­ten ver­mi­ttelt wurden.

Die Aus­bildungs­nach­weise werden min­de­s­tens einmal im Monat vom Aus­b­il­der geprüft. Die Nachweise können auf Papier oder elek­tro­nisch geführt werden.

5 Der Ausbildungsalltag – Was tun bei Problemen?

Nach einer Azu­bib­efragung (PDF) des ZFA zur Aus­bildungsqual­i­tät in Medi­enbe­rufen ist die Mehrheit der Azubis mit der Qualität ihrer Aus­bil­dung zufri­e­den. Dennoch zeigen sich Untersc­hi­ede in den befragten Ber­ufen und es gibt auch Hinweise auf Pro­bleme in der Aus­bil­dung.

Wich­tig ist vor allem, diese Pro­bleme nicht zu ign­orieren. Die drei Jahre Aus­bildungszeit sind schnell ver­ga­ngen und in dieser Zeit muss ein fund­ier­tes Fach­wis­sen ver­mi­ttelt werden. Fehlende Aus­bildungsinhalte werden spä­te­s­tens in den bundes­weit einheitl­ichen Prüfu­ngen zum Pro­blem.

Deshalb ist der Aus­b­il­der ein entscheidender Ansp­rech­partner. Dar­über hinaus sind natü­rlich die Per­sonallei­tung/Geschä­ftsführung oder der Betri­ebsrat geeignete Per­so­nen, die in die­sen Fäl­len weit­erhelfen sollen. Ist inner­be­t­rieb­lich keine Lösung zu erreichen, sollte der Aus­bildungsb­e­r­ater bei der zuständigen IHK oder HWK angesp­roc­hen werden. Oftmals hilft auch ein Gespräch mit den Lehrer/innen in der Berufsschule.

6 Die Prüfung – Interessiert mich doch jetzt noch nicht?!

Mit der Zwischen­­prüfung wird der eigene Aus­bildung­sstand kontrolliert. Sie ist ein wich­tiger Grad­mes­ser für den eigenen Aus­bildungsforts­ch­ritt, der in den Medi­enbe­rufen aber nicht in die Abs­chlus­snote ein­fließt.

Zur Abschluss­prüfung wird nur zugel­as­sen, wer die im Aus­bildungs­v­er­trag ver­einb­arte Aus­bildungsdauer hinter sich gebracht, die Zwischen­­prüfung absolviert und das Bericht­sheft vorschri­ftsgemäß vor­gelegt hat.

Zu Aus­bildungsbeginn scheint die Prüfung noch weit entfernt. Im Nachh­inein merken viele Prüflinge, dass ihnen die Zeit davon läuft. Deshalb hier ein paar Tipps:

  • Von Beginn an Ordnung halten in den eigenen Ausbildungsunterlagen: Je strukturierter diese abgelegt werden, umso leichter kann man sie für die Prüfungsvorbereitung nutzen
  • Prüfungen sind komplex: Man sollte sich frühzeitig mit Struktur uns Ablauf der Prüfung auseinandersetzen. Auf der ZFA-Website gibt es für jeden Beruf dazu detaillierte Infos.
  • Qualitätsprobleme in der Ausbildung angehen: Wer merkt, dass hier etwas nicht stimmt, sollte nicht abwarten, sondern handeln – im eigenen Interesse! (siehe Punkt 5 „Der Ausbildungsalltag – Was tun bei Problemen?“

7 Und danach? – Weiterbildung hat Zukunft!

Gerade in der Druck- und Medien­branche ist lebens­beglei­tendes Lernen ein Muss, um mit den techn­olog­i­schen und gesellschaft­lic­hen Ver­än­derungen mitzuha­lten. Deshalb gibt es für die Fachkräfte der Branche eine Viel­zahl von Weiter­bildungsm­ög­lich­keiten. Auf der ZFA-Web­site sind Infos zu den Auf­stiegsfort­bil­dungen Ind­u­s­t­rie­me­i­ster, Med­ien­fachwirt, Techni­ker und zum Stud­ium zu finden. Bei den Ver­b­änden Druck und Medien gibt es ein breit gefäc­her­tes Kurs­ang­ebot für die Quali­fizi­erung in einzelnen Them­enfeldern (https://www.bvdm-online.de/themen/bildung/Weiter­bildung/).

 
Quelle: https://www.Aus­bil­dung.info/Aus­bil­dung-a-z/letter_p