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Seit drei Jahren existiert der Ausbildungsberuf Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien, hohe Nachfrage nach den Berufseinsteigern und großes Gedränge um die wenigen Ausbildungsplätze.
Kreativität gefragt, Kreativität erlaubt. Ein runder Tisch voller Skizzen. Wilde Bleistiftstriche auf großformatigen Bögen. Mittendrin kleine Karten mit einer violetten Chili-Schote vorne drauf. Das Büro, hell, viele Computer, luxuriös große Bildschirme; die Schreibtische übervoll und doch aufgeräumt. Die Umgebung passt zu den zwei dynamischen jungen Mädchen.
Sie räumen die Papiere mit scheinbar chaotischen Kreisen und Linien beiseite. „Ja, wir zeichnen auch noch per Hand!“ Inmitten so vieler Computer ein kleines Wunder. Scribbles heißen die Zeichnungen. Entwürfe für ein späteres Layout, erklärt Annabella Wissing (20). Sie ist seit Herbst 2000 bei der Cross IT.Media AG in Unterschleißheim und macht eine Ausbildung zur Mediengestalterin. Zusammen mit ihrer Kollegin Jennifer Meurer (21) hat sie einen der begehrten Ausbildungsplätze ergattert. „Viele möchten die Ausbildung machen, aber es gibt nur wenig Plätze.“ Immerhin sechs Klassen sind es in der Berufsschule, á 30 angehende Mediengestalter. Das ist jedoch wenig, verglichen mit der Anzahl an Interessenten.
Die Karte mit der lila Chili-Schote ist ein Blickfang. Jennifer grinst: „Das soll sie auch sein. Unser Auftrag hieß: Die Karte unseres Kunden muss unter 20 anderen auffallen.“ Auftrag ausgeführt. Kreativität wird großgeschrieben und ist für die meisten Projekte an denen die beiden Azubis arbeiten essentiell. Ihre Kreativität beweisen, das wollten beide nach ihrem Abitur und das war es was Annabella und Jennifer an der Ausbildung gereizt hat.
Ein Mediengestalter bringt Text-, Bild- und Grafikdaten in eine ansprechende Form. Bevor ein Prospekt in Druck geht, eine Web-Seite programmiert oder eine CD-Rom gepresst wird, muss der Inhalt optisch aufbereitet werden: Wo werden Logos platziert, welche Farbe bekommt der Hintergrund, wird der Text an den linken oder rechten Rand gesetzt? Die Liste der Aufgaben und Möglichkeiten läuft endlos weiter. Möglichkeiten kreativ zu werden. Und das ist es, was Jennifer und Annabella an ihrer Ausbildung so richtig Spaß macht. „Wir bekommen meistens eine abstrakte Vorgabe. Die Konkretisierung und Umsetzung ist ganz uns überlassen,“ sagt Annabella. „Zuerst zeichnen wir einen Entwurf per Hand, dann kommt ein Roh-Layout im Computer, aus dem wir eine Auswahl für das Rein-Layout treffen,“ erläutert Jennifer die typischen Arbeitsschritte in einem Projekt. Im Alltag arbeiten Annabella und Jennifer hauptsächlich mit Maus und Tastatur. Planung, Gestaltung, Umsetzung. Für jeden Arbeitsschritt gibt es eine passende Software – nur für die erste Ideensammlung werden die Zeichenstifte noch nicht verbannt.
Der Einsatzbereich der beiden jungen Mediengestalter reicht von Broschüren, Postern oder Verpackungen, bis zu Internet-Seiten. Früher gab es nur den „klassischen“ Print-Bereich, seit einigen Jahren ist der rasant wachsende Non-Print Bereich mit seinem Multimedia Angebot dazugekommen. Das hat die Medienbranche spürbar verändert. Die neue Ausbildung zum Mediengestalter ist die Antwort auf diese Veränderungen.
CD-Roms, DVDs und Web-Seiten müssen anders gestaltet werden als Faltblätter oder Titelseiten von Prospekten. Während sich bis vor kurzem die neuen Medien gestalterisch an den alten orientierten, haben sie sich inzwischen auch im Design emanzipiert. Hinzu kommt, dass Kombinationen beider Bereiche immer gefragter werden. Ein erfolgreicher Medien-Designer muss deshalb Kenntnisse für beides mitbringen. In ihrem ersten Jahr lernen Annabella und Jennifer die Grundlagen des Print-Layout; ab dem nächsten Jahr werden sie selbst Web-Seiten programmieren und gestalten. Darauf freuen sich beide:„Es gibt immer noch viel zu viele hässliche Internet-Seiten. Wir wollen das ändern!“
Das Schlagwort der Medienbranche heißt „Cross Media“ (Grafik von 1996). Medienübergreifend, die Kombination neuer und „alter“ Medien. Ein Thema, das inzwischen viele Kunden der Cross IT.Media AG von sich aus ansprechen. Aus einem einzigen zentralen Datensatz werden die Informationen für alle Medienwege geholt. Von einem einzigen Datensatz wird der Katalog, der Prospekt, die Web-Seite gemacht – mit jeder individuellen Anforderung; wenn nötig sogar Einzelexemplare von Katalogen oder Broschüren. „Standardlösungen sind out!“ Fasst Annabella diese Entwicklung zusammen. Cross-mediale Produkte sind en vogue. Das heißt für Mediengestalter: Immer up to date sein. Bei Programmiersprachen, Software und auch bei eigenen Ideen. Deswegen ist Kreativität so gefragt. Jennifer und Annabella lernen individuelle Lösungen zu finden, nicht in festgefahrenen Strukturen zu denken. Und das Geheimnis eines erfolgreichen Medien-Unternehmens? „Kundenorientierung, Kundenorientierung und Kundenorientierung,“ schallt es im Chor. Verglichen mit früheren Jahren, sind die Anforderungen an die jungen Auszubildenden gestiegen – zusammen mit der Produkt- und Dienstleistungspalette der Medienbranche.
Im Gegenzug dürfen sich beide Mädchen für begehrt halten: Die Nachfrage nach fertigen Mediengestaltern ist unvermindert hoch. Gleichzeitig gibt es immer noch zu wenige Ausbildungsplätze. Die Ausbilder bei der Cross IT.Media AG zeigen sich sehr zufrieden mit ihrem Nachwuchs und signalisieren, dass sie sich freuen würden, wenn beide nach ihrer Ausbildung im Unternehmen bleiben. Deshalb sind Annabella und Jennifer überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben: „Wir bleiben dabei. Die Medienbranche hat nicht nur Zukunft, sondern auch einen Platz für uns!“