Industriemeister Fachrichtung Printmedien – Bachelor Professional in Print
Medienfachwirt – Bachelor Professional in Media

Ind­u­s­t­rie­me­i­ster der Fach­rich­tung Print­medien und Med­ien­fachwirte sind in der mittle­ren Führungs­ebene von Med­i­en­u­nte­r­neh­men tätig. Sie sind quali­fiziert, selbstständig pla­ner­i­sche Aufga­ben in der Druck- und Medien­wirt­schaft wahrz­u­ne­hmen. Sie planen, steuern und kontroll­ie­ren Medien­pro­duk­tionen auf der Basis tech­nischer, be­triebs­wirt­schaft­licher und rechtl­icher Zusamme­nhänge. Fach­arb­eiter, die sich weiter­bilden wol­len, können sich für folgende Weiter­bildun­gsprofile en­tsch­ei­den:

  • Industriemeister Printmedien (Schwerpunkt Druck und Druckveredelung oder Druckweiterverarbeitung)
  • Medienfachwirt (Schwerpunkt Printmedien oder Digitalmedien)

Neue Verordnung seit 2020

Am 31.12.2019 wurden die neuen Ver­ordnung über die Prüfung zu den anerkan­nten Fort­bild­ungs­ab­schlüs­sen in der Medien­wirt­schaft erl­as­sen, die die Prüfu­ngen für Ind­u­s­t­rie­me­i­ster der Fach­rich­tung Print­medien und Med­ien­fachwirte regelt. Die Weiter­bildun­gsprofile sind inhalt­lich aufei­nan­der abgestimmt. Der überwiegende Teil der Prüfungs­anfor­derungen ist iden­tisch formuliert, da im mittle­ren Manag­em­ent das Planen, Steuern, Durchf­üh­ren und Kontroll­ie­ren von Medien­pro­duk­tionen auf Basis gle­icher be­triebs­wirt­schaft­licher und rechtl­icher Zusamme­nhänge basiert.

Die wesent­lic­hen Untersc­hi­ede erge­ben sich im Bereich der tech­ni­schen Kom­pe­ten­zen. Die Prüfungs­anfor­derungen für Ind­u­s­t­rie­me­i­ster und Med­ien­fachwirte sind im Bereich der Grund­legenden Qualifika­t­i­onen iden­tisch, unter­schei­den sich aber in den Handlun­gs­sp­ezi­fi­schen Qualifika­t­i­onen im Bereich der Wahlpf­lichtqualifika­t­io­nsschwe­rpunkte, wel­che sich für Ind­u­s­t­rie­me­i­ster auf „Druck und Druck­ver­edelung oder Druck­weiter­ver­arbei­tung“ und für Med­ien­fachwirte auf „Print­medien oder Digi­tal­me­dien“ bezi­ehen.

Durch die Schwerpunkt­bil­dung in den Pro­duk­t­i­o­nspr­o­zes­sen, ist der Ind­u­s­t­rie­me­i­ster mehr geeignet für Fach­arb­eiter aus dem Druck und der Druck­weiter­ver­arbei­tung, der Med­ien­fachwirt mehr für Medien­gestal­ter, wobei hier noch die Wahl zwi­sc­hen Print­medien und Digi­tal­me­dien besteht. Allerdings kann man als Fach­arb­eiter, unabhängig vom Aus­bil­dungs­beruf, zwi­sc­hen den Pro­filen aus­w­ä­h­len. Letztlich ist die Entscheidung davon abhängig, von welchem Pro­fil man sich auf dem Arbeitsmarkt die größten Cha­n­cen ver­spricht. Die betei­li­gten Ver­b­ände haben die Pro­file auf die Anfor­derungen der tech­ni­schen und kaufmän­n­isc­hen Führungs­ebene in Unte­r­neh­men der Medien­industrie abgestimmt. Sie empfe­h­len ihren Unte­r­neh­men sich mit der neuen Konzep­t­ion ausei­nan­der zu set­zen.

Vorschaubild Bachelor Professional in der Medienfortbildung

2020 wurden in die Ver­ordnungen die neuen Abs­chluss­bezeic­h­nungen „Ba­che­lor Pro­fessional“ integriert, damit gehören die Medien­fort­bil­dungen zu den ersten Weiter­bil­dungs­ver­ord­nungen in Deutsc­h­land, die die­sen Zusatz erha­lten haben.

Der Ind­u­s­t­rie­me­i­ster Fach­rich­tung Print­medien erhält die Bezeic­hnung „Ba­che­lor Pro­fessional in Print“ und der Med­ien­fachwirt den „Ba­che­lor Pro­fessional in Media“. Dadurch wird ver­deutlicht, dass diese Ab­schlüsse gle­ichwer­tig mit dem Hochschul-Ba­che­lor sind, da beide dem Niveau 6 des Deu­t­schen Qualifika­tions­rahmens zug­e­ordnet sind.

Mehr Informa­t­i­onen erha­lten Sie auch in unserer Broschüre „Ba­che­lor Pro­fessional in der Medien­fort­bil­dung“.

Zulassungsvoraussetzungen

Prüfung­s­tei­l­neh­mer, die eine mit Erfolg abgele­gte Abschluss­prüfung in einem anerkan­nten Aus­bil­dungs­beruf der Druck- und Medien­wirt­schaft abgelegt haben, benö­tigen keine weiteren Berufs­pra­xisj­ahre. Dar­über hinaus ist noch ger­e­gelt, wie mit den sons­tigen anerkan­nten Aus­bildungsbe­r­ufen in Ver­bindung mit der Berufs­pra­xis zu verf­ah­ren ist.

Die Inhalte im Überblick

Umfang der Prüfung:

Berufs- und arbei­t­s­p­ädagog­i­sche Qualifika­t­i­onen
Erstmals wird für alle Qualifika­tionsprofile der Erwerb der berufs- und arbei­t­s­p­ädagog­isc­hen Eignung (AEVO) einheitlich ver­bind­lich fest­g­es­chri­e­ben. Dieser Prüfungsnachweis ist vor Beginn der letzten Prüfungs­lei­s­tung in Form einer gesonderten Prüfung zu erbri­ngen.

Die Grundlegenden Qualifikationen umfassen die Prüfungsbereiche:

Diese Prüfung­s­teile, die den bun­d­esei­nheitlich ger­e­gel­ten Anfor­derungen für fast alle Fort­bil­dungs­pro­file der Wir­tschaft entspr­echen, sind unver­ändert gebli­e­ben und werden schriftlich geprüft.

Die Handlungsspezifischen Qualifikationen gliedern sich in die Prüfungsbereiche:
Der Handlungsbereich Medienproduktion gliedert sich in folgende Qualifikationsschwerpunkte:
Im Handlungsbereich Führung und Organisation werden folgende Qualifikationsschwerpunkte geprüft:

Geprüft werden die Handlun­gs­sp­ezi­fi­schen Qualifika­t­i­onen mit je einer schriftl­ichen Situa­tion­saufgabe aus den Handlungsbereic­hen „Medien­pro­duk­tion“ sowie „Führung und Org­a­ni­sa­t­ion“.

Dar­über hinaus ist eine Pro­jekt­arb­eit anzufer­tigen sowie eine Präsenta­t­ion und ein Fachges­präch zum Thema zu führen. Der Pro­jekt­arb­eit kommt besondere Bedeu­tung zu, denn hier ist in Form einer pra­xis­orien­t­ier­ten Gesamtplanung nachzuwei­sen, dass der Prüfung­s­tei­l­neh­mer als be­trieb­liche Führungskraft komplexe, pra­xis­orien­t­ierte Aufga­ben und Pro­b­le­mstellu­ngen erfas­sen, dars­te­llen, beur­t­ei­len und lösen kann. Das Thema der Gesamtplanung wird vom Prüfungs­ausschuss geste­llt. In der münd­lic­hen Präsenta­t­ion ist die Gesamtplanung darzu­s­te­llen und in einem an­schließen­den Fachges­präch sind weiterf­ü­hrenden Fra­g­estellu­ngen dazu zu beantworten.

Bildungs­maß­na­h­men zur Vorberei­tung auf die Prüfung führen die Druck- und Med­i­e­nverbände in Koope­ra­tion mit den Ind­u­s­t­rie- und Handels­kam­mern durch. Die Gesa­mtzeit der Weiter­bildungs­maß­na­hme umfasst 900 Unter­richts­ein­hei­ten.

Die aktu­el­len Ver­ordnungen sind erhält­lich über den Ver­lag wbv Media.

Informa­t­i­onen zu Vorbereitungskur­sen erha­lten Sie von den Bildun­gs­exper­ten der Druck- und Med­i­e­nverbände oder den Ind­u­s­t­rie- und Handels­kam­mern.