Worldskills Abu Dhabi 2017 – Wir rocken die Wüste!

Von Bern­hard Nahm, Hei­delberger Druck­ma­schi­nen AG, Experte für den Wett­bewerb Druck­tech­nik

Vom 15. bis 18. Oktober fanden in Abu Dhabi die 44. Berufs­welt­meis­terschaf­ten statt. 1300 Teil­neh­mer aus 59 Län­dern und Regio­nen tra­ten in 51 Berufs­diszipli­nen gegen­ein­ander an. Die deut­sche Natio­nalmann­schaft war mit 42 Jung­fachkräf­ten ange­tre­ten.


In der Disziplin „Druck­tech­nik“ wurde Deutsch­land durch Florian Kraus ver­tre­ten. Bis vor wenigen Wochen arbei­tete er noch beim Kemp­te­ner AZ-Druck. Seit Anfang Sep­tember hat er seine Aus­bil­dung zum Druck­tech­ni­ker in Voll­zeit begon­nen. Florian belegte am Ende nur knapp hin­ter der Schweiz den beacht­li­chen vier­ten Rang und schrammte damit knapp an Edelme­tall vor­bei. Brasilien und Frank­reich teil­ten sich den ers­ten Platz. Für seine sehr guten Leis­tun­gen erhielt er allerdings eine „Medal of Excel­lence“. Eine Aus­zeich­nung für Teil­neh­mer, die eine über­durch­schnitt­lich gute Leis­tung im Wett­bewerb erzie­len.

Für jeden Worldskills-Teil­neh­mer galt es vier intensive Wettkampf­tage zu absolvie­ren, 22 Stunden höchs­ter Kon­zent­ra­tion, mit Zeit­druck und Anspan­nung, vor zehntausenden Schülern, inter­na­tio­nalen Besu­chern und rie­sigem Medi­en­in­ter­esse.

In der Disziplin „Druck­tech­nik“ bestand die Auf­gabe der Teil­neh­mer darin, mehrere Druck­auf­träge auf Bogen­off­set- und Digi­tal­druck­ma­schine zu pro­duzie­ren und diese anschließend zu schnei­den. Außer­dem muss­ten sie Far­ben mischen, rezep­tie­ren und andru­cken, sowie ver­schiedene War­tungs­arbei­ten an der Druck­ma­schine durch­füh­ren. Die Ergeb­nisse wur­den im Anschluss von einer inter­na­tio­nalen Exper­ten­gruppe bewer­tet. Um eine hohe Punkt­zahl zu errei­chen, musste die Qualität der Arbeits­er­geb­nisse stimmen und man musste schnell sein.

„Print Media Tech­no­logy“, wie die Disziplin offizi­ell heißt, ist erst zum 6. Mal nämlich seit 2005 bei den Worldskills ver­tre­ten. Seit dieser Zeit sponsert Hei­delberger Druck­ma­schi­nen den Wett­bewerb mit ihrem Equipment. Sie füh­ren in ihrem Print Media Cen­ter auch die natio­nalen Meis­terschaf­ten durch. Der deut­sche Meis­ter wird immer im Jahr vor der WM ermit­telt, die nur alle zwei Jahre stattfindet.

Die nächste Welt­meis­terschaft findet übrigens 2019 in Kazan, Russ­land statt.

Das Team Germany bei der Siegerehrung der WorldSkills in Abu Dhabi 2017
Das Team Germany bei der Sie­ger­ehrung der WorldSkills Abu Dhabi 2017

„WorldSkills Abu Dhabi 2017 – das bedeu­tete für unser Team, eine neue Kultur ken­nenzuler­nen, sich an kli­ma­ti­sche Bedingun­gen anzu­pas­sen und mit teilweise fremden Mate­rialien umzuge­hen. Das alles haben unsere Champi­ons hervor­ragend gemeis­tert. Sie sind gut und schnell in die Wett­bewerbe gekommen und haben eine starke Leis­tung gezeigt. In nahezu allen Skills platzier­ten sich die Teil­neh­mer in beacht­li­chen Posi­tio­nen und zeig­ten hervor­ragende Leis­tun­gen, immer mit Blick auf die sehr stark gewor­dene Kon­kur­renz“, erklärt Hubert Romer, Geschäfts­füh­rer von WorldSkills Germany und Offi­cial Delegate zum Abschluss der WM-Tage. „Stark beein­druckt hat mich das innige Mit­ein­ander im Team der Teil­neh­mer und auch bei den Exper­ten. Über alle Gene­ra­tio­nen hin­weg haben wir zusammen gefunden und gemein­sam unglaub­lich viel von­ein­ander gelernt. Alle haben Großes geleis­tet, unabhängig von den Medail­len oder Platzierun­gen. Besonders war auch in diesem Jahr die hohe Anerken­nung durch die Poli­tik und die Medien.“

„Klar kann man sich immer mehr Medail­len wün­schen“, so Hubert Romer mit Blick auf die Ergeb­nis­stafel aus Sicht der Deut­schen. „Wir sehen dennoch einen großen Fortschritt bei der Aus­arbei­tung und Wei­ter­entwick­lung unse­rer Trai­nin­gskon­zepte, die auf einen län­ge­ren Zeit­raum aus­ge­legt sind. Jetzt gilt es, das Abschnei­den in Abu Dhabi genau zu analy­sie­ren und zu bewer­ten, und die rich­tigen Schlüsse für die nächs­ten WorldSkills-Höhe­punkte zu zie­hen.“ 2019 finden die Berufe-WM WorldSkills im rus­si­schen Kazan statt.

Hubert Romer
Hubert Romer,
Geschäfts­füh­rer von
WorldSkills Germany