ZFA-Gestaltungswettbewerb
Fahrrad Rund

Gesamteindruck der Jury

Was der Jury auffiel und die Entscheidungen bestimmte

Wenn es ein verbindendes Element zwischen den knapp 200 Einsendungen gibt, dann ist es dieses: Sie sind oft nach dem Motto „Viel hilft viel“ gemacht. Gar nicht verwunderlich bei Arbeiten von Prüflingen, meinte die Jury: Eine eigene gestalterische Handschrift und der Mut zur klaren Linie entstehe eben erst mit der beruflichen Erfahrung. Zunächst orientiere man sich lieber am Mainstream oder probiere alle möglichen Techniken aus. Daher wählte die Jury vor allem Werke mit gestalterischem Potenzial aus – selbst wenn jeweils noch viel zu tun bleibt, bis das Ergebnis perfekt ist. Gerade die ausgesprochenen Belobigungen würdigten solche interessanten Ansätze. Oft stolperten die Juror/-innen über mikrotypografische Fehler, was die Überlegung auslöste: Wird darauf in der Ausbildung zu wenig geachtet? Und immer wieder fragte sich die Jury vor einer Entscheidung selbstkritisch: Beurteilen wir hier nach Geschmack oder wirklich nach gültigen Gestaltungskriterien?

Fachrichtung Gestaltung und Technik, Schwerpunkt Print

In der Prüfung war ein Flyer zu gestalten, der für drei Dienstleistungen des Kunden wirbt, für das Kinderrad-Abo, das Lastenfahrrad- sowie das Dienstrad-Leasing. Der Auftrag beinhaltete einige knifflige Aufgaben: Der Druckbogen war im asymmetrischen Kreuzbruch zu falzen, jedoch nicht auf Mitte. Es war also die Titelseite, die darüber entschied, ob jemand den Flyer überhaupt aufklappen und genauer betrachten wollte. Oder im Falle des Wettbewerbs: Ob eine Arbeit preiswürdig war. Dabei stellte die Jury fest, dass die Innenseiten häufig ansprechender waren als die Aufmacherseite. Herausfordernd war auch die Vorgabe, den Titel ohne Fotos zu gestalten. → Die prämierten Werke

Fachrichtung Gestaltung und Technik, Schwerpunkt Digital

Zu gestalten war ein responsiver Internet-Auftritt, der vier Schwerpunkte der Fahrrad Rund OHG vorstellt. Als da sind: Verkauf, Werkstatt, Lastenrad-Leasing und Kinderrad-Abo. Eine Slideshow als Endlosschleife gehörte ebenfalls zu den Anforderungen. Natürlich prüfte die Jury zunächst, ob die Seiten tatsächlich auf mindestens zwei Devices – etwa PC und Smartphone – gut liefen. Danach stellte sich die Frage nach der Nutzerfreundlichkeit: Wie hilfreich ist das Menü? Wie wirkungsvoll wird mit Farbe und Icons durch die Seiten geführt? Wichtig bei der Beurteilung der Seiten war außerdem, wie konsequent die verschiedenen Textelemente und Infoblöcke hierarchisiert wurden. Der Jury fiel bei vielen Arbeiten ein Bruch in der Darstellung auf: Kompositionsansätze wurden nicht durchgehalten, plötzlich und grundlos wurde die gewählte „Sprache“ gewechselt. → Die prämierten Werke

Fachrichtung Beratung und Planung

Bei den vergangenen Wettbewerben war die Jury immer wieder enttäuscht über die Qualität der in dieser Fachrichtung eingereichten Arbeiten. Zugleich war immer klar, dass die jungen Fachkräfte, die sich für „Beratung und Planung“ entscheiden, ein Bündel komplexer beruflicher Anforderungen bewältigen müssen und dabei die Gestaltung der geforderten Werbemittel nicht im Mittelpunkt steht. Darum konnten dieses Mal alle Beteiligten ein Produkt ihrer Wahl beim Wettbewerb einreichen. Die Jury verzichtete also auf die Vergleichbarkeit der Arbeiten. Da insgesamt nur vier Einsendungen zu bewerten waren, blieb offen, ob dieser Ansatz gelungen ist. Immerhin zeigte sich, was sich die Berater/-innen so alles einfallen lassen für den Kunden. Eingereicht wurden: Eine komplette Zeitungsseite, die Imagewerbung für die Fahrrad Rund OHG betreibt; zwei Varianten von phantasievoll verpackten Geschenkgutscheinen sowie ein Anhänger für den Fahrradlenker. Es wurde nur ein Preis vergeben. → Die prämierten Werke

Fachrichtung Konzeption und Visualisierung

Zu gestalten war eine Plakatserie, die für drei Angebote der Fahrrad Rund OHG wirbt: Für das Dienstrad-Leasing, das Kinderrad-Abo und das Lastenrad-Leasing. Vorgabe war, dass die Plakate als City-Light-Poster funktionieren müssen. Und das heißt: Erfahrungsgemäß verweilt das Auge nur drei Sekunden beim Vorüberfahren auf einer solchen Seite. Für die Jury war also zentral: Wie wirkt die einzelne Arbeit unter diesen Vorgaben? Lässt sich Aufmerksamkeit erzielen? Was kann man tatsächlich lesen? Kein Wunder, dass jene Einsendungen keine Chance auf einen Preis hatten, die zu kleinteilig und vielfältig angelegt waren. Bei dieser Aufgabenstellung kam es auf Reduktion an. So entschied die Jury auch, auf einen ersten Preis zu verzichten. → Die prämierten Werke

Nach Oben