ZFA-Gestaltungswettbewerb 2024
Waldtriathlon

Dabei sein ist alles – ZFA-Gestaltungswettbewerb 2024 zur Abschlussprüfung der Mediengestalter/-innen

Sie schwimmen, sie radeln, sie rennen, und vor allem schwitzen sie: Auf den Ergebnissen des ZFA-Gestaltungswettbewerbs 2024 wimmelt es nur so von Triathletinnen und Hobbysportlern. In diesem Jahr waren Gestaltungsideen für den Waldtriathlon Trainingen gefragt, und 165 angehende Mediengestalter/-innen Digital und Print sind mit ihren Prüfungsergebnissen beim Wettbewerb an den Start gegangen. Die Anzahl der Einreichungen hat leider erneut abgenommen, im Vergleich zu 2022 waren es 30 weniger.

Einlaufen: Die Anforderungen

Die diesjährige Abschlussprüfung der Mediengestalter Digital und Print widmete sich dem dritten Waldtriathlon in Trainingen, einer fiktiven Stadt mit 10 000 Einwohnern. Laut Briefing wurden für das Sportereignis bis zu 400 Teilnehmer erwartet. Bisher hatte der SV Trainingen sämtliche Aufgaben für das Sportereignis allein mithilfe zahlreicher ehrenamtlicher Helfer gestemmt. Nun sollten Werbung und Präsentation der Sport-Ergebnisse ein einheitliches, professionelles Gesicht bekommen. Gefragt war ein Konzept, das der Verein auch zukünftig verwenden kann, um für den Waldtriathlon in Trainingen und Umgebung zu werben.

Je nach Fachrichtung waren für den Wettbewerb unterschiedliche Gestaltungsentwürfe gefragt. Eingereicht werden konnten verschiedene Seiten einer Broschüre, der Entwurf für eine responsive Microsite, zwei Plakate einer Serie sowie ein frei wählbares Produkt. Insgesamt gingen 165 Einsendungen ein, die von der Jury bewertet werden konnten. 112 davon in Gestaltung und Technik, Print, 29 in Digital, bei Beratung und Planung waren es 4 und bei Konzeption und Visualisierung 20. Das Verhältnis der unterschiedlichen Einreichungen entspricht damit im Großen und Ganzen dem Verhältnis der Mediengestalter-Fachrichtungen. Interessant fand die Jury, dass 128 der 165 Teilnehmer-/innen weiblich waren. Der Frauenanteil liegt damit bei 77,5 Prozent – noch 11,7 Prozentpunkte höher als der allgemeine Frauenanteil der Mediengestalter-Auszubildenden, der 65,8 beträgt.

In den Startlöchern: Gesamteindruck der Jury

Die Auswertung des Wettbewerbs begann mit einem ratlosen Kopfschütteln. Diesmal wurden die Einsendungsvorgaben teilweise völlig missachtet: So wurden die drei geforderten DIN-A5-Broschürenseiten beispielsweise häufig nicht wie gefordert auf einem DIN-A3-Ausdruck eingereicht, sondern vergrößert, verkleinert, auf mehreren Seiten oder als geheftet Broschüre. Das macht den Vergleich der Einsendungen schwierig, vielleicht muss man künftig eine Skizze mitliefern, wie die Ausdrucke sein sollen. Das Anmeldeformular wurde häufig nicht digital ausgefüllt, sondern ausgedruckt und wieder eingescannt, trotz ausdrücklicher Bitte, genau das nicht zu tun. Und auch bei den Dateinamen herrschte Chaos. Einige Einreichungen konnten daher nur schwer zugeordnet werden.

Ready, set, go!

Fachrichtung Gestaltung und Technik, Schwerpunkt Print

Im Schwerpunkt Print sollte für die Prüfung eine achtseitige Broschüre mit integrierter Anmeldung gestaltet werden, die über den Waldtriathlon 2024 informiert. Dabei waren der gesamte gelieferte Text und das Logo sowie eine beliebige Bildauswahl zu verwenden. Außerdem sollte für jede der drei Triathlon-Disziplinen ein Icon gestaltet und in die Broschüre eingesetzt werden.

Im Wettbewerb waren einzig die Titelseite und die Doppelseite 4/5 gefragt. Diese drei Seiten sollten gemeinsam auf einem DIN-A3-Blatt ausgedruckt werden – eine formale Anforderung, die viele Prüflinge missverstanden oder gänzlich ignoriert haben. Inhaltlich überwog hingegen der Eindruck, dass einige Teilnehmer die Vorgaben für die Broschüre wenig kreativ umgesetzt haben.

Dass es besser geht, zeigen die prämierten und belobigten Arbeiten. Individuelle, zum Teil mutige Gestaltungskonzeptionen, die sich von der Masse austauschbarer Broschürendesigns abheben. Da wurde sogar auf Bilder verzichtet – schon dieser gestalterische Mut erschien der Jury preiswürdig. Und noch eine Schwäche fiel der Jury auf: „Viele Prüflinge scheinen sich beim optischen Eindruck einzig auf ihren Bildschirm zu verlassen. Sie vergessen, dass ein gedrucktes Produkt vollkommen anders wirkt.“

Fachrichtung Gestaltung und Technik, Schwerpunkt Digital

Im Schwerpunkt Digital war eine responsive Microsite für den Waldtriathlon Trainingen gefragt, die auf möglichst vielen Endgeräten dargestellt werden kann. Bei Bildauswahl, Bildmontagen, Verfremdungen und grafischen Elementen hatten die Prüflinge alle Freiheiten, allerdings musste der gelieferte Text komplett und unverändert verwendet werden. Nicht nur die Microsite, sondern auch das Logo sollte für drei verschiedene Viewpoints responsive sein. Zu den verschiedenen Sportarten und Streckenpunkten waren Icons zu gestalten, und unter dem Menü „Streckenpläne“ sollten die unterschiedlichen Strecken nicht nur präsentiert werden, sondern auch auswählbar sein.

„Viel von der Stange“, fasste die Jury bei Sichtung der Ergebnisse zusammen. „Es wirkt, als würden die Prüflinge nachmachen, was ihnen im Alltag begegnet.“ Dabei sollten sie über den Tellerrand hinausschauen und auch mal etwas austesten. „Ein Beispiel ist das „Burger“-Menü. Es wird einfach überall eingesetzt, weil es hip ist, ohne dass die Prüflinge über das Device, auf dem es verwendet wird, nachdenken.“ Eine negative Entwicklung, befindet die Jury. Einige Teilnehmer wirken zudem sehr verhaftet in der Ausrichtung der Ausbildungsbetriebe. Andere hatten tolle Ideen, doch bei der Umsetzung blieb dann einiges auf der Strecke. Allerdings gab es bei all der Kritik auch einige sehr erfreuliche und überraschende Highlights.

Fachrichtung Konzeption und Visualisierung

Die Prüfungsaufgabe im Bereich Konzeption und Visualisierung bestand im Entwurf einer Plakatserie für die Sponsoren des Waldtriathlons in den Kategorien Bronze, Silber, Gold und Platin, von denen nur Platin und Bronze zum Wettbewerb eingereicht werden sollten.

Bei der Bearbeitung ihrer Aufgabe hatten die Prüflinge große Freiheiten. Die einzigen Vorgaben: Es war ein einheitlicher Slogan zu entwickeln, die Prüflinge sollten sich an ihrer Designkonzeption der Sponsorenkampagne orientieren, und die einzelnen Plakate mussten sich entsprechend der vier Kategorien voneinander unterscheiden.

Bei der Sichtung der Wettbewerbsergebnisse wurde schnell deutlich, dass dieser große Freiheitsrahmen für viele eine enorme Herausforderung dargestellt hat. „Zwar gab es interessante konzeptionelle Ansätze, aber leider war die Umsetzung oft enttäuschend“, so die Jury.

Fachrichtung Beratung und Planung

Die Prüflinge der Fachrichtung Beratung und Planung sollten ein Produkt aus ihrer Projektkonzeption auswählen, beispielsweise einen Flyer, ein Plakat oder eine Anzeige. Dieses Produkt sollte präsentationsfähig entworfen sowie realisiert und für den Wettbewerb eingereicht werden. Die vier Einsendungen waren teilweise sehr interessant, wobei vor allem eine in ihrer Umsetzung besonders herausgestochen ist.

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